950er Adventure

Im September 2016, war es dann soweit, das ich der Meinung war ich müsste wieder Motorrad fahren.
Das Rennschwein jeden Tag zu fahren ist auf dauer dann doch nichts, außerdem wollte meine Freundin auch mal mitfahren.
Was auf dem Rennschwein dann doch etwas schwieriger wird.
Als sollte es wieder eine Adventure werden.
Ich war am überlegen ob ich eine 950er mit der guten alten
Vergasertechnik nehme oder doch schon einen Einspritzer.
Ich entschloss mich für den Vergaser.
Einfach keinen Schnickschnack dran haben.
Was nicht dran ist kann auch nicht kaputt gehen.
Bei mobile wurde ich dann bei einem Händler auch fündig und holte sie aus dem Süden in den Norden.
Eine 2003er mit dem Lacksatz einer S und ca 48000km auf der Uhr.

Ich habe sie nicht abgeholt, sonder weil man ja schon soviel durch die Gegend fährt, habe ich sie mir liefern lassen und dann war sie da

das erste was gemacht werden musst, ist den originalen Scheinwerfer gegen eine sogenannte Rally maske tauschen, zum einen ist das Licht besser und zum anderen spielt die Optik ja auch eine Rolle


Als nächstes war das Dekor dran

Dann wurde sie erstmal nur gefahren.
Bis zum Winter, wo sie dann zur grossen Inspektion ging, der Händler versprach das tollste, aber hat leider wenig gehalten.
Es sollte die grosse Inspektion gemacht werden, der Sigutech Kupplungsnehmerzylinder montiert werden, die grosse Wasserpumpe, der Haupständer und eine Abstimmung sollte gemacht werden.
Die Leistungsmessung hat er gemacht aber die Abstimmung ist er mir bis heute schuldig.
Leider hat er auch die Kunstsoffschraube an dm Limadeckel nicht richtig festgezogen, so das nach 10Km fahrt sie sich verabschiedete
Wie die Adventure danach aussah und meine neuen Klamotten, kann man sich ja vorstellen.
Aber danach lief sie erstmal und sollte ihre Zuverlässigkeit Ostern 2017 zeigen.
Es sollte über Koblenz nach Neuenburg/Rhn. gehen
Auch wenn ich keine Koffer mag, so haben sie doch beim
reisen zu Zweit grosse Vorteile. Dazu wurde die Sitzbank noch angepasst, so das ich und meine Sozia gut sitzen können.
Wie die Tour verlief…..
am Karfreitag Morgen ging es frohen mutes, auch wenn es etwas frisch war, mit der @ Richtung Koblenz.
Nach relativ kurzer Zeit fing es an, das sie immer mal wieder aus ging beim schalten. War aber kein Problem,
kurz während der Fahrt aufs Knöpfchen gedrückt und sie lief wieder.

Da aber bei der letzten grossen Inspektion nicht alles so gelaufen ist wie es sollte, macht man sich doch erstmal Gedanken was es alles sein könnte.
Da es sich nicht rekonstruieren lies, bin ich weiter gefahren und auch gut in Koblenz angekommen.
Samstag morgen ging es dann von Koblenz aus durch das Rheintal, in die Pfalz und dann durch Strassburg weiter Richtung Freiburg.
Das Absterben wurde immer mehr und sie liess sich dann auch nur noch im Leerlauf starten.
Was während der Fahrt nicht ganz so prickelnd ist, wenn man erst in den Leerlaufschalten muss, den Motor starten und dann wieder hochschalten muss.
Das ganze nahm dann durch Frankreich Formen an, das man meinte sie läuft nur noch im 3/4 Takt.
Da war aber mir schon mehr oder weniger klar das es sich wohl um den Seitenständerschalter handelt, also hatte die Werkstatt dort keine Schuld.
In Neuenburg angekommen habe ich dann den Seitenständerschalter überbrückt und siehe da, sie läuft wieder wie gewohnt. Da war ich froh eine alte 950er zu haben wo man den Schalter noch einfach überbrücken
kann.

So einfach kann dann schwierig sein und so stirbt der
Seitenständerschalter ganz langsam seinen tot….

Da sie aber den Ausgleichsbehälter ganz gefüllt hatte, habe ich die Chance genutzt und beim KTM Pfefferle den Kühlkreislauf entlüftet.
Auf der Fahrt durch den Schwarzwald war dann auch alles gut, nur auf der Rückfahrt nach Neuenburg habe ich sie dann auf der Autobahn mal fliegen lassen und dann war der Behälter wieder rand voll…..
Was tun ?
Es sind 550KM nach Hause…..
Egal, der ADAC wird schon helfen
Also Montag Morgen auf die Autobahn und zwischen 120 und 130 km/h die Kilometer abgespult.
Am ersten Stop dann die Überraschung, der Ausgleichsbehälter ist leer.
Also bis knapp maximum mit Wasser gefüllt und weiter ging es.
An dem Wasserstand hat sich dann auch nichts mehr geändert, bis ich zu Hause war.
Muss aber auch sagen das ich sie nicht wirklich getreten habe, bis maximal 150 sind wir nur kurzzeitig gefahren.
Ich habe jetzt erstmal einen neuen Kühlerdeckel bestellt, wenn der da ist wird der Kühlkreislauf nochmal entlüftet und dann werden wir sehen ob es der Fehler ist/war.
Was mich halt wundert, immer wenn der Lüfter anspringt, riecht sie leicht nach Kühlflüssigkeit..

Das mit dem Kühlwasser war auch mit normalen Mitteln nicht mehr in den Griff zu bekommen, also ab zum Händler der soll die Kopf und die Fussdichtung an beiden Zylindern machen.
Einfacher gedacht als getan….
Leider kam auch hier dann die Nachricht, das sich das bei den Spänen die im Motor gefunden wurden nicht mehr lohnt. Zum Glück war ein entsprechender 2006er Motor in Greifbarer nähe und so hat die Werkstatt den Auftrag bekommen diesen einzubauen.
Die Adventure abgeholt, in die Garage gestellt und eine Woche später konnte ich sie dann endlich wieder fahren.
Er läuft ganz anders als ein 2003er, das merkt man sofort das doch ne Menge Änderungen im laufe der Zeit in den Motor eingeflossen sind bei KTM.
Aber was ist das ? Sie Oelt schon wieder

Also die Tanks runter

Der Oelrücklaufschlauch zum Oelbehälter ist undicht. ich bin mal gespannt was mich noch alles erwartet, bald ist alles getauscht, dann darf ja irgendwann nichts mehr kommen.
Aber sie macht halt Spass wenn man sie fahren kann und ich glaube daher tue ich mir das ganze an.
Damit auch in Zukunft eher solche Bilder entstehen können

Wir das eine Neverending Story ?

Der oel-Rücklaufschlauch wurde getauscht. Das originale teil wie bei der 2003er verbaut gibt es nicht mehr, also wurde der geänderte eingebaut. Dieser Schlauch ersetzt dann auch gleich den Schlauch von der vorderen Ventilhaube zum Oelbehälter.

Da dafür auch der rechte Motorhalter raus muss, habe ich gleich Nägel mit Köpfen gemacht und das SLS und das EPC flog gleich ganz raus. Der Vorteil ist das es etwas weniger Gewicht gibt, aber auch weniger was kaputt gehen kann und man schafft etwas mehr Platz zum schrauben.

Aber das nächste Problem lies nicht lange auf sich warten!

Jetzt kommt aus dem Ablaufschlauch des Luftfilterkasten Oel. Wo kommt das denn jetzt her ? Der Motor drück zuviel Oel über den Zündungsdeckel zum Luftfilterkasten.

Teile bestellt und man dachte man ist schlau, ich habe den Simmerring im noch vorhandenen 2003er Zündungsdeckel getauscht und dann diesen 2003er Deckel verbaut.

Leider hat KTM im Laufe der Jahre doch etwas mehr geändert, so das der Motor dann mit dem Anlasser nicht mehr durch drehte. Das Zahrand auf das der Anlasser greift wurde vom 2003er zum 2006er Motor stark modifiziert. Also wieder Tank runter, Deckel runter, den Simmerring im 2006er Deckel getauscht und drauf gebaut und gehofft das jetzt alles gut ist.

Leider ist es das nicht. Es wurde zwar weniger Oel was aus dem Luftfilterablauf kommt, aber kommt halt immer noch was. Wer mag schon Oelflecken imm da wo er das Motorrad abstellt ?

Letzter Versuch wird sein das Flatterventil in den Schlauch vom Zündungsdeckel zum Luftfilterkasten zu montieren. Dann wird man weiter sehen.

Laufen tut sie eigentlich problemlos, wenn nur das mit den Oelflecken nicht wäre….

Aber wenn ich schonmal daneben greife beim Kauf, dann aber wirklich so richtig.
Irgendwann waren die Oelflecken nicht mehr das Problem, sondern sie fing an nur auf 1,5 Zylindern zu laufen.
Der Spass der Fehlersuche begann von neuem.
Es war die Unterdruckmembrane vom Vergaser
Das war der Moment wo ich nicht mehr wollte, ich wollte sie einfach nur noch vom Hof haben.
Also habe ich sie bei ebay reingestellt und verkauft.
Die 3. Adventure war also ein Reinfall… mal sehen ob es eine 4. geben wird…